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Hintergrundinformation

Cyanotoxine

Einige Cyanobakterien produzieren Giftstoffe – Cyanotoxine – die das Trinkwasser belasten und eine Gesundheitsgefährdung bei der Freizeitnutzung von Gewässern darstellen können. Cyanotoxine lassen sich anhand ihrer Wirkungsweise in folgende Gruppen einteilen:

  1. Lebergifte (Hepatotoxine) wie Microcystine und Nodularin
  2. Zellgifte (Zytotoxine) wie Cylindrospermopsine
  3. Nervengifte (Neurotoxine) wie Anatoxine und Saxitoxine
  4. Hautgifte (Dermatoxine) wie Aplysiatoxin und Lyngbyatoxin
  5. Entzündlich wirkende Substanzen wie Lipopolysaccharide

Neben dieser Einteilung lassen sich Cyanotoxine auch anhand ihrer chemischen Eigenschaften gruppieren. Man unterscheidet Peptide (z.B. Microcystine), Alkaloide (z.B. Anatoxine) und Lipopolysaccharide.

Im folgenden finden Sie Informationen über die bekanntesten Cyanotoxine sowie deren Richtwerte.

Microcystine

Nodularine

Cylindrospermopsine

Anatoxine

Paralytic Shellfish Poisons

Lynbyatoxin und Aplysiatoxin

Lipopolysaccharide

Beta-Methylamino-L-Alanin

[1] LD50

LD50 (LD = lethal dosis) ist die Wirkstoffdosis, bei der 50 % der Versuchsorganismen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sterben.

[2] i.p.

intraperitoneal = Injektion in die Bauchhöhle

[3] Leitwert

Leitwerte sind gesundheitlich begründet, der Kenntnisstand reicht jedoch nicht für einen toxikologisch begründeten Richtwert. Rechtlich nicht verbindlich.

[4] Richtwert (WHO)

Richtwerte der WHO basieren auf mindestens zwei unabhängigen, ausreichend umfassenden toxikologischen Datensätzen. Die WHO betont ihren empfehlenden Charakter für die (ggf. abweichende) Setzung nationaler Grenzwerte, die je nach Prioritäten für den Gesundheitsschutz ggf. auch höher liegen können. Als „vorläufig“ bezeichnet die WHO ihre Richtwerte, wenn die toxikologischen Daten Lücken aufweisen, z.B. keinen vollen Lebenszyklus der Versuchstiere abbilden.